Kirche St. Marien Kemberg
Zwischen 1290 und 1340 gebaut, zeichnet sich die Kemberger Kirche durch zahlreiche Wandmalerein aus. Einmalig in der Region ist die Empore mit dem Bilderzyklus. Dieser stellt 35 Szenen aus dem ersten Buch Moses von der Erschaffung der Welt und des Menschen, über die Sintflut, Jakobs Segnung und dem Traum des Pharao dar.
Die Moderne findet sich in den im Jahr 2000 hergestellten neuen Chorraumfenstern, entworfen von Günter Grohs aus Wernigerode und dem 2002 aufgestellten Altarkreuz, gestaltet von dem Österreicher Arnulf Rainer. Bis 1994 schmückte ein Flügelaltar von Lucas Cranach, der Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigte, die Kemberger Kirche. Durch einen Schwelbrand wurde dieser fast völlig zerstört. Heute sind die verbliebenen Teile in der ehemaligen Sakristei ausgestellt.
Der Flügelaltar ist 1564 von Matthias Wanckel, dem Schwiegersohn von Bartholomäus Bernhardi, in Auftrag gegeben worden. Berhardi war ab 1518 Propst in Kemberg und ein Freund Martin Luthers. Bernhardi heiratete 1521 die Kemberger Bürgertochter Gertraud Pannier und begründete so die evangelische Pfarrfamilie. Er war damit der erste Geistliche, der in den Stand der Ehe trat und dafür nicht hingerichtet wurde.